Die Lichtung im Wildlingswald

– Reisetagebuch von Bruder Fahlon –
Priester des Tempels zur Gottheit Martu in Sonnengrad,

Hauptstadt des Kaiserreiches Drea
und Chronist der Garde

Jahr 19 L.R.

Schon lange war ich nicht mehr so aufgeregt. Ich spürte förmlich, dass uns etwas Großes bevorstand. Im Wildlingswald war eine große Lichtung entdeckt worden, so groß, dass es unnatürlich schien. Nun befand ich mich auf der Reise dorthin. Leutnant Clemens führte uns unter dem Kommando von Sedrick auf die Lichtung, um Nachforschungen anzustellen und die taktischen Aspekte eines solchen Ortes zu überdenken. Letzteres interessierte mich weniger, aber wenn es um Nachforschungen ging, war meine Neugier wie immer geweckt. Was würde uns erwarten? Wie konnte so eine Lichtung inmitten eines Waldes entstehen? Magie? Götter? Etwas gänzlich Unerwartetes? Ich konnte es kaum erwarten dort anzukommen.

Bereits bei unserer Ankunft hatte ich ein seltsames Gefühl. Zwar war unsere Reise bisher ohne Zwischenfälle verlaufen, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass uns etwas bevorstand. Ich bildete mir ein, die Götter stärker denn sonst zu spüren. Vor allem die Präsenz von Marra spürte ich deutlich. Als Sedrick mir im Vertrauen mitteilte, dass es ihm an diesem Ort schwerer falle seinen Zornesfunken zu unterdrücken, war kaum noch Raum für Zweifel: Dieser Ort musste etwas Mythisches an sich haben. Zusätzlich beunruhigend war, dass wir uns auf unbekanntem Gebiet befanden, das erst kürzlich erschlossen werden konnte. Entsprechend war ich heilfroh, dass wir von zuverlässigen Gardisten wie Bender und Titus begleitet wurden. Auch Laros war bei der Expedition anwesend und so nutzte ich den Anlass, um ihn mit der Aufgabe mein Leben zu schützen zu betrauen.

In den Abendstunden sicherten wir das Gebiet rund um unser Lager. Auf einer Wegeskreuzung stand eine einsame Frau. Sie wirkte arrogant und provozierte die Gardisten. Sie musste entweder wahnsinnig sein, sich alleine mit einer Übermacht anzulegen, oder….. mächtig. Sie schwang einen Stab und warf uns mächtige Zauber entgegen, während Wildlinge aus dem Unterholz stürmten und uns versuchten zu umzingeln. Das Klingen von Stahl durchfuhr die Nacht und von jetzt auf gleich tobte eine Schlacht um uns. Dilah deckte meinen Rücken, während Laros die Feinde zurückdrängte, die auf uns zu stürmten. Die Hexe übernahm indes die Kontrolle über einzelne Gardisten und schickte sie gegen ihre eigenen Leute. Ein heilloses Durcheinander brach aus. Ich sah, wie Bender von einem Wildling mit einer Klinge getroffen wurde. Auf der anderen Seite kämpfte Sedrick gegen die Hexe. Gleichzeitig stürmte Reynhardt auf seine Kameraden los. Ich hatte Laros aus den Augen verloren und versuchte mit Elsa und Dilah im Hintergrund zu bleiben. Als ich Laros wieder erblickte, war dies allerdings gar nicht erfreulich. Er schwang sein Schwert und stand offensichtlich ebenfalls unter dem Bann der Hexe. Elsa und ich schafften es durch gutes Zureden den Bann von ihm zu nehmen, so dass er wieder zur Besinnung kam. Immerhin war dieser Zauber so schwach, dass er leicht aufzuheben war, auch wenn er sehr gefährlich war. Im selben Augenblick stürmte Ulfric auf uns zu. Völlig im Zauber gefangen und in Rage ging er ausgerechnet auf mich los. Er war nicht aufzuhalten und ging zielstrebig weiter, das Schwert zu einem Hieb erhoben. Laros stellte sich zwischen uns und die beiden rangen miteinander. Sie waren ineinander verkeilt und schlugen aufeinander ein, während ich mich panisch immer weiter versuchte zurück zu ziehen. Laros gewann schließlich die Oberhand und Ulfric lag am Boden. Elsa stürmte zu Ulfric, um seine Wunden zu überprüfen und schaute bleich auf. Ulfric war tot.

Apathisch ging ich mit den anderen zurück in unser Lager. Die Hexe hatte sich schließlich zurückgezogen und wir konnten uns ebenfalls zurückziehen. Ich konnte noch nicht glauben, was geschehen war. Ulfric war gestorben. Ulfric, mit dem wir gestern noch abends ein Bier getrunken hatten. Warum hatte es soweit kommen müssen? Warum hatte er nicht wie alle anderen vom Zauber befreit werden können? Ich hatte gehört, wie Laros und Elsa versucht hatten ihn zur Besinnung zu bringen. Wieso hatte es bei Laros funktioniert und bei Ulfric nicht? Und warum war Ulfric gezielt auf mich losgegangen? Ich stellte in der Schlacht die geringste Bedrohung dar… Fragen über Fragen und keine Antworten. Ich beschloss, dass grübeln mich auch nicht weiter bringen würde.

Es war kalt! Ich hatte meinen dicken Wintermantel eng um mich geschlungen, als Titus und ich gemeinsam am Eingang unseres Lagers die Wachschicht antraten. Aufgrund der Ereignisse am Abend rechneten wir jederzeit mit Angriffen und die Leutnants hatten einen Wachplan aufgestellt. Leutnant Reynard, der Vetter Sedricks, war inzwischen ebenfalls mit der Nachhut angerückt. Mit neuer Truppenstärke konnten die Wachschichten auf eine ertragbare Zeit gekürzt werden. Ich grübelte über die Bilder in meinem Kopf. Vor einigen Stunden war ich zusammengebrochen und hatte schnell aufblitzende, abwechselnde Bilder gesehen. Als ich zu mir kam lagen Lyria, Arcann und Gottlieb ebenfalls am Boden. Auch sie beschrieben ähnliche Erlebnisse. Wir hatten alle die gleichen Bilder gesehen: menschliche Schemen, eine große Stadt, ein Schwert und ganz viele Dinge, die wir so schnell nicht erkennen konnten. Noch während ich grübelte, kamen die Gestalten zurück. Im Schutz der Dunkelheit näherten sich die Wildlinge. Seit Stunden schlichen sie nun im Mondlicht um unser Lager und zogen sich wieder zurück. Sie lachten über uns, provozierten und machten Lärm. Aber immer, wenn ein Stoßtrupp loszog, um sie zu vertreiben, rannten sie kreischend weg und kamen ein paar Stunden später zurück. Diese nervenaufreibende Konfrontation machte die Kälte nicht eben erträglicher. Ich merkte, wie es Titus in den Fingern juckte die Wildlinge zu jagen. Auch Laros zog wie ein unruhiges Tier hin und her, das Schwert in der Hand. Schließlich schafften sie es die Primitiven mit einem Überraschungsangriff zu vertreiben, bei dem sie sogar ein paar von ihnen erwischten. Als meine Ablöse kam, zog ich mich in mein Zelt zurück und schlief schon bald fest ein.

Am nächsten Morgen lag eine bedrückte Stimmung auf dem Lager. Ulfrics Leichnam wurde zum Transport nach Nebelwacht vorbereitet, wo er standesgemäß bestattet werden sollte. Die Kälte der Nacht wich langsam der wohligen Wärme heißer Getränke und des Lagerfeuers, saß aber noch tief in unseren Gliedern. Die Fragen des gestrigen Tages ließen mir ebenfalls keine Ruhe. Ulfrics Tod war zwar plötzlich und dramatisch, aber ich musste mich zunächst den dringenderen Dingen widmen: Was waren das für Bilder gewesen? Waren es Visionen? Warum hatten die anderen ebenfalls diese Visionen? Warum nicht alle? Und warum gleichzeitig? Und was hatte es mit der Lichtung zu tun? Und warum war diese verdammte Hexe hier? Sedrick hatte erfahren, dass es sich bei der Hexe um Agatha handelte. Jene Schülerin Xavius, die im vergangenen Winter Nebelwacht angegriffen hatte und die Blutotter in ihren Bann gezogen hatte. Was machte diese verfluchte Frau hier? Wenn der Hexerzirkel hier aktiv war, war es wahrscheinlich, dass es hier etwas Wichtiges für sie gab. Etwas, das sie beschützen und verteidigen wollten. Oder finden! Es war an der Zeit das Rätsel zu lösen und was auch immer der Zirkel hier suchte zu finden, bevor die Hexe es fand.

Der erste Spähtrupp des Tages war erfolgreich zurück gekehrt. Sie hatten eine Statue mit einem exotischen Tier gefunden. Zusammen mit einem alten Brief. Die Handschrift war noch gut leserlich und darin wurde von einem Ort namens Feilbach im Süden der Insel geschrieben. Die Namen klangen völlig fremd und sie beschrieben seltsame Dinge wie eine Oberste Seherin und Messen zu Beginn eines Zyklus. Es musste sich offenbar um Anhänger einer fremden Kultur handeln. Der Brief warf weitere Fragen auf… Feilbach… Von so einem Ort hatte ich nie gehört. Wenn sich das Dorf im Süden der Insel befand, mussten wir es doch kennen. Und was war das für eine Kultur und Religion? Davon hatte ich noch nie gehört, es musste sich also folglich um etwas Altes handeln, das vor unserer Zeit auf Saltan existierte. Für Wildlinge wirkte es aber zu entwickelt und zu wenig primitiv. Ich fragte Eckarius, der sich gut mit der Geographie Saltans auskennt, ob er jemals etwas von Feilbach gehört hatte, aber auch er verneinte. Wenn Feilbach im Süden lag, musste der Empfänger des Briefes hier im Norden hier gelebt haben. Etwas von dieser Kultur musste folglich hier gewesen sein. Die Statue. Sie war in unmittelbarer Nähe des Briefes gefunden worden. Ich schaute sie mir näher an und obwohl völlig fremd, hatte sie auch etwas Vertrautes. Das war es! Die Bilder in meinem Kopf. Ich besprach meine Theorie mit Arcann und Lyria. Sie waren inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass die Visionen etwas mit Magie zu tun haben mussten. Lyria und Arcann waren beides Magier und auch ich war zumindest rudimentär magisch begabt. Nur Gottlieb passte da nicht hinzu…

Ich wachte auf und stürmte in mein Zelt. Panisch zückte ich Papier und Schreibzeug, um die Bilder in meinem Kopf zu skizzieren. Es waren drei Bilder. Das erste zeigte eine große Stadt, alt, wunderschön und mir in ihrem Baustil völlig fremd. Auf den Straßen war Betrieb und im Hintergrund war ein großes Schloss. Auf dem zweiten Bild waren Elfen. Ein Elfenpaar mit Kronen, wahrscheinlich die Herrscher, standen vor einer jubelnden Masse aus Elfen. Auf dem letzten Bild sah ich eine Elfenschmiede, in der ein Elf ein Schwert auf einem Amboss anfertigte. Wir hatten ein aufwendiges Ritual durchgeführt, um die Statue zu analysieren. Arcann hatte seit kurzem keinen Zugriff mehr auf seine magischen Kräfte und seine Kette war zerbrochen. Lyria hatte indes herausgefunden, dass Gottlieb ebenfalls eine magische Begabung besaß, was zumindest erklärte, warum auch er die Visionen hatte. Aufgrund Arcanns magischer Einschränkungen, war Lyria zurzeit also die einzige Anwesende, die aktiv zaubern konnte. Wir bildeten einen Kreis und gaben unsere Energie an Lyria weiter, so dass sie die Statue analysieren konnte und gleichzeitig einen Schutzkreis aufrecht erhalten konnte, um das Lager vor eventuellen Schäden abzuschirmen. Sie konnte feststellen, dass der Brief und die Statue aus der gleichen Zeit stammten. Um der Theorie nachzugehen, dass die Statue außerdem mit den Visionen zusammenhing, versetzte die Elfe mich mit einem Zauber in Schlaf, während ich Kontakt zu der Statue aufnahm und tatsächlich rief dies erneut die Bilder in meinem Kopf hervor.

Wir wussten also nun, dass einst eine große Elfenstadt existiert haben musste und dass Überbliebenes aus dieser Zeit hier zu finden war. Anhand der fremden Namen und des Fundortes des Briefes musste Feilbach wohl ebenfalls einst von Elfen bevölkert gewesen sein. Die Gardisten, die inzwischen weiteren Kontakt mit der Hexe und den Wildlingen hatten brachten einen weiteren Brief mit. In diesem Brief beschrieb eine Elfe namens Keniir eine Krankheit, die die Elfen in der Stadt befallen hatte und, dass er deswegen nach Feilbach zur Seherin gereist war. Auch in Feilbach war die seltsame Krankheit ausgebrochen und nun schrieb er an seine Eltern. Könnte diese Krankheit das Aussterben der Elfenkultur verursacht haben? Ein weiteres Rätsel war jedoch, warum beide Briefe am gleichen Ort waren. Beide waren an unterschiedliche Orte adressiert, wurden aber hier gefunden. Das konnte nur eines bedeuten… Der Ort an dem wir uns befanden, musste Feilbach sein. Dies ließ sich theoretisch überprüfen. Den Briefen zur Folge lag Feilbach an einem gleichnamigen Bach und in dem Ort befand sich ein Tempel, der Tempel der obersten Seherin. Wir hatten die Theorie, dass die Statue ein Teil des Tempels gewesen sein könnte und so führte Lyria unter Anleitung Arcanns eine magische Suche durch.

Wir waren nun auf der Suche nach weiteren Statuen. Die Leutnants führten Gardistentruppen, die die Wildlinge zurückdrängen und vertreiben sollten und Ausschau nach weiteren Statuen halten sollten. Die Statue hatte uns tatsächlich zu den Überresten des Tempels geführt. Dort war sie immer schwerer geworden und hatte schließlich ihren Platz neben anderen ähnlichen Statuen. Sie ließ sich auch nicht mehr bewegen. Die Statuen blickten auf ein Abbild einer Frau, wahrscheinlich einer Heiligen und einem steinernen Auge. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um das Auge der Entdeckung, das im Brief erwähnt wurde. Lyria analysierte den Ort, spürte aber eine Art Blockade und kam nicht weiter. Es sah so aus, als würden mehrere dieser Statuen fehlen, also war dies nun unser nächstes Ziel. Die Gardisten hatten inzwischen einen weiblichen Wildling gefangen genommen. Clemens und Dilah versuchten Informationen von ihr zu bekommen, aber das primitive Wesen stellte sich offensichtlich noch dümmer, als es war. Dilah war jedoch geschickter in der Wissenssuche, als das Wesen erwartet hatte und schaffte es über gutes Zureden einige Informationen einzuholen. Demnach folgten die Wildlinge der Hexe, wenn auch nicht ganz freiwillig. Zumindest zuckte sie bei dem Namen Agatha zusammen. Es wirkte auf mich, als hätte die Hexe ihnen ihren Willen aufgezwungen. Es schien sie allerdings auch nicht weiter zu stören, da ihnen die Befehle uns zu attackieren aus offensichtlichen Gründen sehr Recht waren. Ich empfand es als Zeitverschwendung mich mit dieser Wilden zu unterhalten. Sie würde unsere höheren Ziele und Absichten nie gut heißen, geschweige denn nachvollziehen können. Ich überließ alles weitere Dilah und widmete mich erneut den Briefen und meinen Gedanken, als die Hexe auftauchte – alleine und ungeschützt. Sie erklärte, sie wolle lediglich reden. Das war unsere Chance! Wa, das Wildlingsmädchen, hatte uns zuvor grob beschrieben, wo das Lager der Wildlinge war. Wenn die Hexe hier war, musste es unbewacht sein. Laros und ich schlichen los, um im Lager der Wildlinge etwas über die Absichten der Hexe herauszufinden. Während Leutnant Clemens die Hexe ablenkte und Elsa und Dilah gemeinsam die Gefangene bewachten, führte Leutnant Reynard einen Stoßtrupp in Richtung des Wildlingslagers. Unterwegs fanden sie eine weitere der Statuen und einen Kristall. Beides wurde zurück in unser Lager transportiert, während wir uns weiter in Richtung des Lagers begaben.

Im Lager angekommen, konnten die überraschten Wildlinge nicht mit dem taktischen Geschick der Garde mithalten und wurden schnell und effektiv vertrieben. Das Lager selbst war jedoch von einer Barriere umgeben, die uns den Zutritt unmöglich machte. Laros führte einige Gardisten an und gemeinsam hieben sie mehrfach auf die Barriere ein, bis diese endlich fiel. Das Lager war unordentlich und unorganisiert, wie ich es bei so einem Haufen erwartet hatte. Das Lagerfeuer brannte und wir hatten die Wilden offensichtlich beim Verzehren ihrer Nahrung gestört. Gegrilltes Fleisch und Wurzeln aus den Wäldern lagen herum. In einer Ecke fanden wir eine große Truhe und eine weitere Löwenstatue. Die Truhe ließ sich nicht öffnen und Lyria fand heraus, dass ein Blutopfer nötig war, um die Truhe zu öffnen. Dabei musste das Blut eines Feindes vergossen werden. Die Truhe ließ sich zwar momentan nicht öffnen, aber transportieren. Reynard beorderte zwei Gardisten mit der Aufgabe die Truhe zurück zu unserem Lager zu transportieren und gemeinsam gingen wir zurück.

Im Lager war indes Chaos ausgebrochen. Die Gefangene war verschwunden und stattdessen lag der Kommandant in Fesseln auf dem Boden. Er war bewusstlos und als er geweckt wurde, gackerte er wie ein Huhn. Offensichtlich verzaubert, machte Lyria sich daran den Zauber aufzuheben. Elsa erzählte uns was passiert war, von Clemens und Dilah fehlte jede Spur. Demnach hatten wir die Wildlinge unterschätzt. Nachdem wir sie aus ihrem Lager vertrieben hatten, mussten sie die Chance genutzt haben, um unser Lager anzugreifen. Sie hatten die Hexe abgeholt und Wa befreit. Anschließend müssen sie uns umgangen haben, da wir ihnen nicht begegnet sind. Wir begaben uns in den Wald, um Leutnant Clemens und Dilah zu suchen. Elsa sagte, Clemens wäre schwer verletzt gewesen und hätte sich in den Wald zurückgezogen. Wir fanden die beiden in einem provisorischen Versteck. Dilah hatte sich um den verletzten Leutnant gekümmert, der nun mit Hilfe seiner Gardisten zurück ins Lager gebracht werden konnte. Die übrigen Gardisten kehrten gerade zurück. Sie hatten versucht die Wildlinge einzuholen. Sie hatten einen Wildlingsschamanen dabei, der offensichtlich verletzt war und von den anderen zurückgelassen wurde. Zorn und Wut lag in der Luft und dies wurde genutzt, um die Truhe zu öffnen. Laros, lediglich mit einer Bruche bekleidet, zerschnitt dem Wilden die Kehle über der Truhe und tränkte sie in seinem Blut. Darin lag ein dickes Buch, dessen Inhalt jedoch verschlüsselt war. Arcann schaffte es die Seiten magisch zu analysieren und gebannt lasen wir das Tagebuch. Es war das Tagebuch eines Elfen, der in der Schmiede der Elfenhauptstadt tätig war. Demnach wurden Artefakte geschmiedet und mit der Lebensenergie der Elfen aufgeladen, um das Volk vor irgendwelchen Einflüssen zu schützen. Sie hatten offensichtlich große Angst vor Ihm, wie sie ihn nannten. Der König muss damals zu übereifrig gewesen sein und hatte zu viele der Artefakte schmieden und aufladen lassen, so dass die Elfen immer schwächer wurden und schließlich die Krankheit alle Elfen dahingerafft hatte. Er selbst ist auf das Festland geflohen und hat das Tagebuch in der Kiste eingeschlossen, damit es gefunden werden kann. Die oberste Seherin wurde in dem Tagebuch ebenfalls erwähnt. Demnach hatte sie die Insel mit ihren verbliebenen Kräften in dichten Nebel gehüllt, damit niemand die Insel finden würde. Der Autor des Tagebuches beschrieb außerdem, dass die Götter ihm die Aufgabe angetraut hätten eine Karte zu zeichnen, auf dass die Auserwählten die Insel und die Artefakte wieder finden würden. Was wohl aus dem Elf geworden war? Hatte er die Überfahrt nach Drea überlebt? Wovor fürchteten sich die Elfen so sehr? Magna? War der Hexerzirkel hinter den Artefakten her? Wenn dies der Süden der Insel war, wie groß war sie tatsächlich? Wo war die Elfenstadt? Fragen über Fragen…