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Reisetagebuch von Bruder Fahlon –
Priester des Tempels der
Gottheit Martu in Sonnengrad,
Hauptstadt des Kaiserreichs
Drea
Jahr 18 L.R.
Es war eine bereichernde Erfahrung durch ein Aeris-Portal zu reisen. Zunächst war mir etwas mulmig zu Mute, wenngleich mich die Neugier zerfraß. Hier wirkten definitiv die Götter und auch die Magie Martus musste mit am Werk sein. Wir betraten den Ort des Geschehens, nachdem wir aus Askalon aufgebrochen waren. Ich konnte Apsus Gegenwart spüren. Ihre Winde intensivierten sich und drohten mich hinfort zu wehen. Ich biss die Zähne zusammen, betete zu den Göttern und kurze Zeit später fand ich mich an einem neuen Ort wieder. Die Aeris-Priesterin teilte uns mit, dass die Reise durch das Portal geglückt sei und ich sandte ein Stoßgebet des Dankes zu den Göttern.
Hier waren wir nun. Nach einem anstrengenden Marsch erreichten wir die Hold. Wir schlugen unser Lager bei den anderen Askaloniern auf und machten uns auf das Schlimmste gefasst. Die Verfemten waren in dieser Region besonders aktiv und die Freischärler hatten bereits alle Hände voll zu tun die Stellung zu halten und ihr Land zu verteidigen.
Am frühen Abend ordnete Kommandant Sedrick eine Abend-Patrouille an, der ich mich anschloss. Während wir durch die Zeltstadt patrouillierten, hörten wir Alarmrufe und Rufhörner. Heerführer Haradron rief zu den Waffen und wenige Augenblicke später befanden wir uns in einer Schlacht gegen Untote, das Schwarze Eis und die Ölige Pestilenz. Es waren auch ein paar äußerst scheußliche Wesen dabei, die wie Ausgeburten Magnas auf uns zu stürmten. Die Ölige Pestilenz zum Beispiel wurde von einer Kreatur angeführt, die Krabbenscheren als Hände und Fangarme im Gesicht hatte.
Graia, der Senator für Militär aus Askalon wurde während des Kampfes vereist und konnte sich nicht mehr bewegen. Ich war schockiert und fasziniert zugleich über dieses magische Werk. Eine junge Dame heilte ihn, in dem sie das Element Ignis anrief. Wieder einmal war ich von der Macht der Elemente fasziniert und meine Theorie, dass die Elemente in irgendeiner Verbindung zu den Göttern stehen, erschien mir immer berechtigter. Ich hielt mich in der Schlacht gewiss zurück und schaffte es sie unverwundet zu überstehen. Die Verfemten konnten vorerst zurück getrieben werden und wir zogen uns in unser Lager zurück. Haradron hielt eine Ansprache und bestellte die Offiziere in sein Lager, wo sie sich – während ich diese Zeilen schreibe – beraten.
Einige Stunden später rückten wir aus. Wir eskortierten Haradron und seine Verlobte Lady Katharina in das Lager jenseits der Schlucht. Ein Späher berichtete von Untoten und wir marschierten in Formation los – dieses Mal wesentlich organisierter als zuvor. Wir trafen auf eine kleine Truppe Untoter, die wir ohne größere Verluste zurückschlagen konnten. Wir feierten in unserem Lager mit Wein, Met und Bier. Gepriesen sei Lamastu!
Zweiter Tag in der Hold
Ein regnerischer und stürmischer Morgen in der Hold. Langsam erwachen die Lager. Es ist still und friedlich und die Trommelschläge aus dem Lager des Blutpakts haben endlich aufgehört. Dieses wilde und barbarische Volk – ähnlich primitiv wie die Wildlinge Saltans – hatte die ganze Nacht durch gefeiert. Regen prasselt auf die Zeltplanen, die ersten Lagerfeuer knistern leise und der Quartiermeister richtet bereits das Frühstück an.
In den späten Abendstunden des Vorabends hatte ich noch einige erwähnenswerten und interessante Unterhaltungen: Am Lagerfeuer diskutierten wir über die Götter und die Elemente. Ramirez, Ulrich und ich saßen lange Zeit gemütlich beisammen und philosophierten bei ein paar Krügen Bieres vor uns hin. Später begab ich mich in Haradrons Lager, wo ich mich mit seiner Erwählten unterhielt. Sie zeigte Interesse an unserem Glauben und erzählte mir, dass sie gemeinsam mit Priestern anderer Gottheiten einen askalonischen Gottesdienst plane, der allen Göttern huldigt. Wie sich herausstellte, war Katharina sehr weise und hatte einige Ansichten – vor allem bezüglich ihres Glaubens und anderen Religionen – von welchen ich sehr angetan war. Sie bot mir an mich auf meiner Suche nach Wissen zu begleiten, da sie einige Kontakte zu den Elementvölkern pflegt.
Eine Druidin war ebenfalls anwesend, die – so schien es mir – am Rande des geistigen Wahnsinns war. Sie hatte plötzlich und ohne Vorwarnung eine Weissagung, mit der Niemand etwas anfangen konnte, die ich jedoch vorsichtshalber zu Papier gebracht habe. Sie lautet wie folgt:
Wenn
die Hand nach dem Goldenen greift
wird grüner Nebel sie
überziehen
und das blinde Reh wird durch das Kornfeld
wandeln
und alles was atmet wird vergehen.
So viel zum gestrigen Abend…
Nach dem Frühstück hielt ich eine Andacht an die Götter und rezitierte aus den heiligen Schriften des Pantheons. Ich verschriftlichte ein Trankrezept von Ulrich und begab mich anschließend auf meine Wissenssuche, während die Krieger Askalons ausrückten. Ich unterhielt mich mit einer Priesterin der Naldar, einem Aerisvolk. Sie konnte mir einiges über die Aspekte Aeris und die Kristallfürsten erzählen.
Plötzlich wurden Schreie laut und die Verfemten erstürmten unser Lager. Eine Schar Öliger Pestilenz griff an, angeführt von dieser hässlichen Tentakelkreatur, die alle als „Die Krabbe“ bezeichneten. Zusätzlich stürmte ein Schwarm Schwarzen Eises mit Hagen vor. Hagen war, wie mir Ramirez erklärt hatte ein ehemaliger Freischärler, der von den Verfemten gefangen genommen wurde. Er wurde mittels grausamer Versuche zu einem Hybridwesen der Verfemten geformt, das nahezu unbesiegbar ist, da er jedes Mal, wenn er niedergestreckt wurde, eine Immunität gegen diese Waffenart entwickelt. Ausgerechnet jetzt war unser Heer nicht anwesend, um das Zeltlager zu verteidigen! Ich hielt mich von der Schlacht fern und versuchte meine neuesten Erkenntnisse niederzuschreiben. Noch während ich diese Zeilen schreibe, rücken die Verfemten erneut vor. Diese grausamen Ausgeburten Magnas! Ich kann das Leid und die Schreie der Verwundeten bis hierher hören. Ich lege all meine Hoffnungen in die Krieger der anderen Lager und hoffe, dass ich diesen Tag heil überstehe…
Die Krieger Askalons sind inzwischen zurückgekehrt. Ich versorgte die Kämpfer unserer Garde mit Wasser. Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, bat mich Ulrich einen Handelsvertrag zwischen der Reichsgarde und der ancareanischen Hanse zu verschriftlichen. Als dies erledigt war suchte ich erneut das Lager der Naldar auf. Die nette Priesterin von zuvor war erneut bereit mir einige Fragen zu beantworten. Wie sich herausstellte war sie sogar die Hohepriesterin der Naldar, die bei ihrem Volk die Führung inne hat. Ich war völlig verblüfft. Priester in Führungspositionen! Ich wusste, dass Priester in besonders gläubigen Völkern durchaus mehr Ansehen genießen, als es zum Beispiel bei unserem Volk der Fall ist, aber eine Führungsposition wäre mir definitiv zuwider. Ich finde so schon kaum Zeit meine Gedanken nieder zu schreiben.
Die Ereignisse in der Hold überschlagen sich. Es werden Splitter gesucht, aus deren Bestandteilen eine mächtige Waffe geschmiedet werden kann. Eine mächtige Waffe – so wurde uns von einem Aeriskrieger erklärt – ist in der Lage einen Urzweifler zu vernichten. Der Träger der Waffe muss allerdings im Gegenzug sein eigenes Leben geben. Zwischen den Elementen besteht Uneinigkeit bezüglich der Waffe. Es ist ein Wettstreit entbrannt, der entscheiden soll, ob ein mächtiges Schwert der Schöpfung oder ein mächtiges Schwert des Schreckens geschaffen werden soll. Um einen Weg zu wählen, werden außerdem die Tränen Lyras – kleine blaue Steine – gesammelt. Die Anzahl der gesammelten Tränen soll Gewicht in der bevorstehenden Entscheidung haben. Der Aeriskrieger, der uns davon berichtete, ist selbst ein Anwärter auf die Waffe und vertritt die Ansicht, es solle eine mächtige Waffe der Zerstörung geschaffen werden.
Ich begab mich in das Lager der Narech Tuloch, eines Terravolkes. Ich erlebte sie als friedvolle und hilfsbereite Wesen. Als ich an ihre Lagerstätte herantrat, wurde ich gebeten „den Kreislauf zu ehren“. Dazu wurde mir eine Schale voller Sand hingehalten. Um den Kreislauf zu ehren, nimmt man zunächst eine Hand voll Sand aus der Schale, um den Beginn des Lebens – die Schöpfung – zu ehren. Die Hand wird gedreht, während man den Sand festhält, um das Leben – die Beständigkeit – zu ehren. Anschließend wird der Sand zurück in die Schale gegeben, um das Ende des Lebens – den Verfall – zu ehren. Diesen Kreislauf ehren die Narech Tuloch und er bestimmt ihren Lebensweg. Ich stellte einige Fragen zum Element Terra, die mir bereitwillig und ausführlich beantwortet wurden. Allerdings wurde mir nicht gestattet mein Wissen nieder zu schreiben, was die ganze Sache verkomplizierte. Wir einigten uns auf einen Kompromiss, so dass ich mein Wissen zumindest in Skizzen und Bildern festhalten durfte. Ich hatte sogar die Gelegenheit mich mit Lares, dem geliebten Kind Terras, Mitray’Kor der Stärke, zu unterhalten.
Während ich mich mit den Narech Tuloch unterhielt, marschierte eine Hand voll Untoter mitten durch unser Lager. Die Entrüstung war groß und schnell waren Krieger aller Lager anwesend. Wie sich herausstellte, sollten die Untoten Teil einer Prüfung eines Waffenanwärters sein. Ich kehrte zurück in unser Lager, um meine Skizzen über das Element Terra in Worte zu fassen. Carmen von der ancareanischen Hanse rief zur Jagd auf die Untoten aus, der sich Ulrich anschloss.
Auf der Suche nach einem Aqua affinen Wesen, das mir Fragen zum Element Aqua beantworten kann, begab ich mich in das Lager jenseits der Schlucht. Ich traf auf Ramon, der mir anbot meine Fragen zu beantworten, wenn ich ihn in unser Lager begleiten würde. Ich nahm das Angebot dankend an, musste jedoch bald feststellen, dass er keine große Hilfe war. Wir führten lediglich Debatten bezüglich der Sinnhaftigkeit meines selbst erwählten Auftrags. Ich nahm also den gesamten Rückweg über eine rechtfertigende Rolle ein. Katharina empfahl mir beim Ring der Heiler nach einer Frau namens Luna zu fragen. Also begab ich mich den langen Weg zurück in das Lager jenseits der Schlucht. In der Ferne torkelte eine Gestalt den Weg entlang und rief nach Hilfe. Da ich selbst unbewaffnet war, rief ich nach Passanten, die sofort zu ihr eilten – in einen Hinterhalt. Wie sich herausstellte, war die Dame eine Untote, die arglose Passanten anlocken sollte. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen und war gleichzeitig erleichtert und froh über meine eigene Vorsicht. Ich begab mich also auf den Weg zum Ring der Heiler, wo mir gesagt wurde, sämtliche Aqua affinen wären gerade im Wald an einem Ritual beteiligt. Mir wurde ein Magier namens Jassir empfohlen, der jedoch zu meinem Leidwesen ebenfalls nicht anwesend war. Erschöpft und frustriert trat ich den Rückweg an, als ich plötzlich eine Schar der Öligen Pestilenz, angeführt von der Krabbe im Nacken hatte. Ich rannte zurück in unser Lager, um die anderen zu warnen und mich in Sicherheit zu bringen. Die Krieger Askalons waren jedoch erneut ausgerückt und noch nicht von ihren Feldzügen zurück gekehrt. Ich betete zu den Göttern und legte alle Hoffnung in die verbliebenen Krieger.
Unsere Krieger waren zurück gekehrt. Einige waren verwundet. Sedrick hatte sich in den Kämpfen Rippenbrüche zugezogen und fiel für weitere Schlachten aus. Er begleitete mich auf meiner Wissenssuche. Wir begaben uns zum Lager der Tivar Khar’Assil, um etwas über Ignis zu erfahren. Der Torwächter am Lager war sehr skeptisch und wollte uns zunächst keine Informationen geben. Sedrick sprach das Ignisritual bei der Stadtgründung Askalons an. Darüber konnten wir unseren Wissensdurst begründen und erhielten zumindest ein paar Informationen. Wir versuchten die Waffenmeisterin Silvana zu finden, die bei der Stadtgründung Askalons die Rituale abgehalten hatte. Sie war allerdings anderweitig beschäftigt und nicht anwesend. Richter Bo und ein Waffenmeister Aeris konnten mir jedoch trotzdem einige Fragen beantworten. Anschließend begleitete mich Sedrick zum Lager des südlichen Siegels, wo – laut den Naldar – ein Treffen der Wissenssucher stattfinden sollte. Als wir ankamen, stellte sich heraus, dass das Treffen bereits stattgefunden hatte und wir zu spät waren. Wir zogen weiter zum Ring der Heiler, um etwas über das Element Aqua zu erfahren. Die Menschen dort waren sehr hilfsbereit, allerdings war ihr Wissen begrenzt. Sie empfahlen mir ebenfalls mit Luna zu sprechen, die wohl im Lager des Westens zu finden sei. Wir zogen uns in unser Lager zurück, wo die Feiereien bereits in vollem Gange waren. Aus Haradrons Lager ertönte Musik und Gesang und wir ließen den Abend bei Met und Bier ausklingen.
Dritter Tag in der Hold
Apsus Winde wehen inzwischen besonders heftig. Wir mussten Teile unseres Lagers abbauen, weil sie dem nicht Stand gehalten hätten. Ich frage mich, warum die Göttermutter so zornig ist.
In der Nacht wurde mir in Haradrons Lager der Hinweis gegeben, im Lager der Freyenmark wären zwei weise Frauen anwesend, die Aqua affin wären. Ich werde den beiden heute einen Besuch abstatten.
Kurz nach dem Frühstück fielen die Verfemten erneut über unser Lager her. Ich war gerade mit dem Geschirr beschäftigt, als ein paar der Untoten zwischen die Zelte stürmte. Eine dieser abscheulichen Kreaturen kam direkt auf mich zu. Ich war dummerweise unbewaffnet und rannte um mein Leben. Sie kamen von allen Seiten und es war nicht einfach unentdeckt zu bleiben. Sedrick stürmte mit einem Schwert in der Hand aus dem Zelt und erschlug eine der Kreaturen, die sich bis in unser Lager vorgewagt hatte. Mit vereinten Kräften und einigen Verletzungen konnten die Verfemten – den Göttern sei Dank – zurück geschlagen werden.
Als die Wogen sich geglättet hatten, ging ich in das Lager der Freyenmark, das sich ebenfalls jenseits der Schlucht befand. Ich fand ihr Lager verlassen vor und wandte mich auf der Suche nach Wissen an die Edalphi, um etwas über Magica zu erfahren. Dort unterhielt ich mich lange mit einer Priesterin der Edalphi, die mir einiges über Magica, die anderen Elemente, die Schöpfung und die Verfemten beibringen konnte. Sie bat mich das kürzlich erlangte Wissen zu verbreiten, dass die Kinder des goldenen Traums – die Quihen’Assil Magicas, die die Aspekte repräsentieren – nicht angerufen werden dürfen. Die Priesterin erklärte mir die Kinder des goldenen Traums hätten Aufgaben jenseits unserer Vorstellung, bei welchen sie nicht gestört werden dürfen. Dieses Wissen sei selbst für die Edalphi neu und erst vor Kurzem durch das Finden der Krone der Schöpfung bekannt geworden. Die Krone der Schöpfung ist ein uralter Edalphi-Orden, der die Lehren Lyras vertritt und lange Zeit in Lyras Grab in Schlaf versetzt gewesen war. Während ich mich mit den Edalphi unterhielt, waren sämtliche Krieger – darunter auch die Krieger Askalons – in der Schlacht. Wie ich durch Boten an die Edalphi aufschnappen konnte, hatten sie es geschafft Xoros, den Erschaffer Hagens zu töten. Außerdem hatten sie es geschafft den Splitter des mächtigen Schwertes aus Hagens Körper zu entfernen. Eine Verwundete wurde in das Lager der Edalphi gebracht und ich zog mich zurück in unser Lager, wo ich nun sitze und meine neuesten Erlebnisse zu Papier bringe.
Im Lager des Westens konnte ich endlich die Frau namens Luna finden. Sie war zwar nicht begeistert, konnte aber trotzdem ein wenig Zeit für mich aufbringen. Sie erklärte mit einiges über die Quihen’Assil Aquas. Sie selbst war zwar nicht Mitglied eines Elementvolkes, aber als Heilerin dem Element Aqua sehr verbunden. Nichts desto trotz hatte sie einen eigenen Glauben, der ähnlich wie unser Glauben verschiedene Götter beinhaltet. Luna war die erste Person, die mir auf meinen Reisen begegnete, die mein Vorhaben nicht als hoffnungslos bezeichnete. Anschließend unterhielten wir uns noch eine Zeit lang über die Verfemten, insbesondere über das Schwarze Eis, gegen das Aqua besonders effektiv ist und über die Ölige Pestilenz, die als Perversion aus Aqua entstand.
Nachdem ich meine Notizen in meinem Buch festgehalten hatte, begleitete ich Ulrich und Sedrick in das Lager jenseits der Schlucht. Ich hatte mir vorgenommen endlich mit den weisen Frauen der Freyenmark zu sprechen. Das Lager war jedoch immer noch verlassen. Ulrich und ich kehrten zurück. Vor dem Lager der Tivar Khar’Assil wurde ein Ritual abgehalten, zu dem Ulrich und ich uns dazu stellten. Bei dem Ritual sollte das mächtige Schwert geschmiedet werden. Die Mitray’kor der Zeit, geliebtes Kind Aeris und Mitternacht, die Anführerin der Krone der Schöpfung, hielten das Ritual ab. Es gab Diskussionen und letztlich wurde eine Dame namens Pfeffertopf als Schwertträgerin erwählt. Gemeinsam schufen sie das Schwert der Schöpfung.
Ich begab mich erneut in das Lager der Narech Tuloch, um etwas über das Untote Fleisch und die Absolute Leere zu erfahren. Die Narech Tuloch waren gerade am Speisen und am Feiern, boten mir aber netterweise einen Platz in ihrem Kreis an, den ich annahm.
Ich wollte die Gespräche nicht mit meinen Fragen unterbrechen und so setzte ich mich einfach dazu und hörte zu. Wie ich mitbekam, war der Kristall, der zum Schmieden des Schwertes gebraucht wurde in einem heiligen Baum gewesen. Um ihn dort herauszubekommen, musste sich eine Person opfern und Teil des Baumes werden. Ich war verblüfft, als ich erfuhr, dass ein Askalonier dieses Opfer in Kauf genommen hatte. Tatsächlich hatte ich davon nichts mitbekommen. Lares kam erschöpft von der Schlacht in das Lager der Narech Tuloch und berichtete, dass sie es geschafft hatten Hagen endgültig zu töten. Welch frohe Botschaft! Langsam bekam auch ich Hunger und so kehrte ich in unser Lager zurück.
Eine große Schlacht sollte stattfinden, weshalb keine Zeit zum Essen blieb. Die Krieger Askalons zogen – bis auf Sedrick – aus. Sedrick hatte sich bei seinem heroischen Angriff auf den Untoten in unserem Lager das Knie verdreht und konnte kaum noch laufen. Ich begleitete ihn in die Taverne, wo wir eine Schale voll Suppe zu uns nahmen. Zwei nette Damen gesellten sich zu uns und Sedrick schaffte es tatsächlich während des Essens Überfahrten nach Mythodea zu erhandeln. Eine Bardin setzte sich an den Nebentisch und schon bald entwickelte sich der Abend in eine von Lachen angefüllte Unterhaltung ganz im Sinne Lamastus. Später kam Ulrich noch dazu und wir feierten bis spät in die Nacht.